St. Patrick's Day klingt etwas moderner und wie ein kirchlicher Feiertag. Es ist in Irland auch relativ katholisch angehaucht, als heiliger Tag der Verpflichtung/Hingabe (the holy day of Obligation). Nicht so lange her, waren in Irland, an diesem Tag, die Pubs und alle andere Läden zu.
In Amerika wurde daraus eine grüne Street-Party. Den Anfang haben die irischen Einwanderer, Mitte 18-ten Jahrhundert, gemacht. In Boston und New York haben sie die Paraden veranstaltet.
Es gibt viele Überlieferungen über St. Patrick, der überhaupt nicht Patrick hieß und auch kein Ire war. Laut Kirche, hat er die Schlangen aus Irland vertrieben, den Shamrock (dreiblättrigen Klee) benutzt um Dreifaltigkeit zu erklären und hat sich noch als Gestalter bewiesen sollen, indem er aus heidnischen und christlichen Symbolen den Keltischen Kreuz zusammen gebastelt hat. Wenn man sich durch die Geschichten durchliest, gibt es so viele Varianten, Widersprüche und Abweichungen, so dass man dem nicht viel Glauben schenken soll. Nach der Eiszeit, sind die Schlangen überhaupt nicht nach Irland zurückgekehrt und die anderen Sachen waren, im Vergleich damit, was er tatsächlich geleistet hat, nur ein müdes Lächeln wert.
Hier die echte Story über St. Patrick, denn es wurden seine eigene Schriften gefunden (Confessio und Letter to Coroticus):
Geboren in Wales Ende 300-ter Jahre Neuzeit, als Maewyn Succat, wurde er im Alter von 16 Jahren von Piraten verschleppt und als Sklave nach Irland verkauft. Dort hat er, unter schrecklichen Bedingungen, sechs Jahre als Hirte gearbeitet. Er war weder der Gälischen Sprache mächtig, noch hat er die Gegend gekannt. Er hatte keine Begleiter oder Freunde. Er war mutterseelenallein in der Fremde, versklavt und verloren. Seinen christlichen Glauben wollte er trotz Widrigen Umständen, unter römischer Herrschaft, nicht verlassen. Er betete Tag und Nacht. Dann hat er eine Vision gehabt. Ein Schiff sollte 200 Meilen entfernt, auf ihn warten um ihn wieder nach seiner Heimat zurück zu bringen. Er stahl sich raus und machte sich auf den langen und unbekannten Weg zum Schiff. Und tatsächlich wartete diese auf ihn und nahm ihn mit. Zurück in seiner Heimat, wurde er von Engländer wieder versklavt, aber er konnte mit seiner Familie fliehen. Die nächste Jahre verbrachten sie, ohne festen Sitz, auf dem Festland Europas. Sein Glaube war so präsent und fest, dass er Priester werden wollte. In Frankreich kam sein Traum in Erfüllung und er durfte Theologie und Latein studieren und Priester werden. Er schämte sich dafür, dass er bis dahin keine schulische Bildung hatte, aber mit seinem Fleiß hat er alles nachgeholt. Er wurde zuerst als Priester und dann auch als Bischof eingeweiht. Nach dem Abschluss, wurde er die Idee, zurück nach Irland zu gehen, nie wieder los. Als seinen geistlichen Namen, hat er den Namen Patrick gewählt (von Patron - der Edle, der Adelige, der Vater). Er wollte die irischen Heiden christianisieren und die Sklaverei beenden. Das hat er auch gemacht. Jahrzehnte, nach seinem ersten, unfreiwilligen, Aufenthalt in Irland, kehrte er zurück und fing an zu missionieren und Kirchen zu bauen. Die nächsten 30 Jahre, bis Ende seines Lebens, war er damit beschäftigt. Offensichtlich mit viel Erfolg, denn am Tag seines Todes (17. März 461 nach Christus) hat Irland den Sklavenhandel beendet und diesen nie wieder aufgenommen.
Die Iren sind bis heute, sehr stolz auf deren Patrick und identifizieren sich mit ihm. Der Reverand Jack Ward (Baltimores Irish-Amerikanischer Priester) sagt im Scherz: "Ein grünes Bier zu trinken, macht aus dir keinen Iren, es drängt dich nur zum pieseln. Eine richtige Irin oder Ire tragen den St. Patrick in deren Herzen.".
Ihr würdet jetzt sicherlich fragen: und was hat das ganze jetzt mit den Kelten zu tun???
Eine sehr berechtigte Frage, denn, wie es aus meinen Texten hervorgeht, haben wir mit der Kirche überhaupt nichts am Hut. Glauben kann man auch ohne Kirche und religiöse Zugehörigkeit. Allerdings, die große Menschen, welche die Welt positiv verändert haben, werden von uns auch geehrt, aber auf eine andere Art und Weise. Als unsere Vorfahren und als Menschen welche sich für Wohl der Anderen eingesetzt haben, egal welchen Beruf sie ausübten. Daher hat der St. Patrick's Day ein Tag in der Keltenmond Stube verdient.
Keltisch zu sein, hat mit der Kultur und nicht mit der Religion etwas zu tun. Alle Europäer stammen von den Neanderthaler und von den Kelten ab ;-).
Wie immer, lasse ich es mir nicht nehmen, diesen Feiertag mit anderen Augen zu sehen. Den Name St. Patrick's Day, lassen wir aus Respekt für Maewyn Succat stehen.
Die Symbole für diesen Feiertag sind: Leprechaun, Goldtaler, Shamrock, Regenbogen, Hufeisen und ein Pot voller Goldmünzen. Merkt ihr was? Diese Symbole haben mit Christentum überhaupt nichts zu tun. Mit Mühe und Not kann man noch Shamrock mit Dreifaltigkeit in Verbindung bringen, aber die andere nicht mal annähernd. Diese Symbole reden eine eindeutige Sprache über Jahreskreis und Naturkräfte:
- Der 17.03. fällt fast an die Frühjahrstagundnachtgleiche, bzw. ist nur 4 Tage davon entfernt. Es ist vorstellbar, dass es sich hier entweder um Ostara Fest selbst oder einen Vorboten davon handelt. In laufe der Zeit ist daraus, bei den gläubigen Christen in Irland, ein eigener Feiertag entstanden und wurde dem St. Patrick zugeschrieben. Alles nach dem Motto, weg von Heidentum, statt Ostara feiern wir den St. Patrick's Day, aber die alten Symbole und Brauch bleiben gleich ;-).
- Leprechaun ist ein Kobold, Zwerg oder Korrigan. In allen alten Geschichten kommen Zwerge vor. Sie leben unter der Erde, graben Tunnels und schürfen Gold und Diamanten. Sie sind schlau, listig und manchmal böse. Der Leprechaun ist grün gekleidet, was auf den "Green Man" deuten kann. Mitte März erwacht die Natur langsam aus der Winterstarre.
- Ein Kessel voller Goldtaler steht in einer engen Verbindung zum Leprechaun - Goldgräber. Aber ein Pott voller Gold kann auch als Segen interpretiert werden und steht für Glück und Wohlstand.
- Der Shamrock oder dreiblättriger Klee steht halt für eine grüne Wiese. Dazu kommt, dass der Klee schon Mitte März anfängt zu wachsen. Eine grüne Wiese war durchaus ein tatkräftiger Grund sich zu freuen und ein Fest zu veranstalten. Die ursprüngliche Dreifaltigkeit ist auch: Jungfrau, Mutter und die Weise.
- Der Regenbogen hängt immer unzertrennlich mit dem Regen zusammen. Ohne Regen gibt es keinen Regenbogen. Der Frühjahr ist (war) eine Zeit des Regens. Die Felder brauchen nach dem Winter das Wasser um die Pflanzen wachsen zu lassen. Also, der Regen ist Segen. Die schöne Geschichte über einen Pott voller Gold am Ende des Regenbogens ist niedlich, nur ein Regenbogen hat kein Ende ;-). Ein kleiner Hinweis darauf, dass man nicht auf Glück, sondern auf Fleiß und Arbeit setzen soll.
- Der Hufeisen, das alte Symbol für Glück dürfte auch hier nicht fehlen.
Das alles sind Symbole für eine neue Jahreszeit. Diese Symbole sollen uns Glück, Fruchtbarkeit und eine reiche Ernte bescheren.
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